KARATE
Kampfkunst - Selbstverteidigung - Gesundheit - Lebensphilosophie

Dōjō


Das «Dōjō» ist der Übungsraum, Dō (Weg) Jō (Ort) bedeutet «Ort des Weges». Dieser befindet sich in Kerzers an der Murtenstrasse 13.
Mit Spiegeln auf den ganzen Länge, 3 Sandsäcken, Bob-Torso, Schlagkissen, Bar mit Barhockern und Getränkekühlschrank, drei Garderoben, 9 Duschen und 2 Toiletten haben wir eines der schönsten, grössten und besteingerichteten Dōjōs weit und breit.


Das spricht zudem für unsere Kampfkunstschule:

  • Mitten im Zentrum von Kerzers
  • ÖV in unmittelbarer Nähe (Bahnhof und Postautohaltestelle keine 2 Minuten zu Fuss)
  • Abends fast unbegrenzte Parkmöglichkeiten (vor/hinter dem Gebäude, vor Migros Supermarkt u.a.m.)
  • Wetterunabhängige Trainings
  • Trainings auch während den Schulferien
  • Günstig – nur Hosen und T-Shirt oder Trainer oder Gi (Kimono) – keine Schuhe/Geräte
  • Höchstgradierter Karatelehrer (Träger des 7. Schwarzgürtels – 7. Dan) des Grossraums Bern-West/Freiburg/Neuenburg
  • Du lernst auch ein bisschen Japanisch, z.B. Zählen (Ichi, Ni, San, ...) Höflichkeit, Meditation u.a.m.

Vor dem Betreten des Dōjō und im Dōjō gelten für alle die das Dōjō betreten folgende Verhaltensregeln:


  1. Vor dem Betreten des Dōjō werden die Schuhe ausgezogen und an den dafür bestimmten Ort deponiert.
  2. Handys und/oder andere elektronische Geräte sind lautlos zu schalten.
  3. Betritt man das Dōjō, verbeugt man sich in Richtung Shōmen (Ehrenplatz des Dōjō mit Hausaltar, Bilder von Grossmeistern, Ahnen etc.) mit «Ossu» (Bestätigung). Mit diesem Gruss «Ritsu Rei» (Gruss im Stehen) bezeugt man Respekt gegenüber dem Sensei und den anderen Übenden und versichert, dass man sich im Dōjō regelkonform verhalten wird.
  4. Laute Geräusche oder Unterhaltungen sind unerwünscht, da die Übenden nicht gestört werden sollen.
  5. Im Umkleideraum legt man Kleidung, Schmuck, Armbanduhr, Kopfbedeckung, kurz alles Irdische, ab.
  6. Im Umkleideraum herrschen Ordnung, Respekt, Rücksicht und Freundlichkeit. Es wird darauf geachtet, dass alle genügend Platz zum Deponieren ihrer Kleider, Utensilien und Taschen haben.
  7. Anschliessend werden die Füsse abgespült damit der Alltagsstaub nicht auf die Übungsfläche getragen wird.
  8. Schliesslich wird das Karate-Gi angezogen und der Gürtel umgebunden.
  9. Vor dem Betreten der Übungsfläche verbeugt man sich wiederum in Richtung Shōmen («Ritsu Rei») mit «Ossu».
  10. Auf der Übungsfläche begrüssen die niedrigeren Ränge die höheren.
  11. Im Dōjō herrschen immer Ruhe, Respekt und Freundlichkeit.
  12. Die Übenden unterstützen und helfen sich gegenseitig.
  13. Nach entsprechender Aufforderung durch den Sensei (oder Sempai) reihen sich die Karate-Ka dem Rang nach auf.
  14. Auf Weisung des Sensei/Sempai ruft der Ranghöchste zum «Seiza» (Fersensitz) auf.
  15. Der Sensei/Sempai dreht sich in Richtung Shōmen und kniet nieder in die Seiza-Stellung.
  16. Alle Karate-Ka machen es ihm in der Reihenfolge des Ranghöchsten zum Rangniedrigsten nach.
  17. Der Ranghöchste ruft «Mokusō» worauf sich alle in Meditation begeben. Durch das «Mokusō» soll das an diesem Tag bisher Geschehene hinter sich gelassen und der Geist auf das bevorstehende Training fokussiert werden.
  18. Die Länge der Meditationsphase wird bestimmt durch den Ranghöchsten, der diese durch ausrufen von «Mokusō Jame» beendet.
  19. Der Ranghöchste ruft «Shōmen-ni Rei» (Begrüssung der Ahnen und Grossmeister) und alle verbeugen sich gleichzeitig und rufen «Ossu» aus.
  20. Der Ranghöchste ruft weiter «Sensei-ni Rei» (Begrüssung des Sensei) oder «Sempai-ni Rei» (Begrüssung des Sempai) und alle verbeugen sich gleichzeitig und rufen «Ossu» aus.
  21. Der Ranghöchste ruft weiter «Otagai-ni Rei» (gegenseitige Begrüssung der Übenden untereinander) und alle verbeugen sich gleichzeitig und rufen «Ossu» aus.
  22. Anschliessend erhebt sich der Sensei/Sempai aus der Seiza-Stellung.
  23. Der Ranghöchste ruft «Ritsu» (aufstehen) aus wonach alle in der Reihenfolge des Ranghöchsten zum Rangniedrigsten aufstehen.
  24. Der Sensei/Sempai ruft «Rei» (Gruss) aus und der Sensei/Sempai und alle Übenden verbeugen sich gleichzeitig zueinander mit «Ossu».
  25. Dann beginnt das Training.
  26. Wer zu spät zum Training erscheint, begibt sich leise in den Umkleideraum, zieht sich um, tritt an die Übungsfläche, verbeugt sich in Richtung Shōmen, betritt die Übungsfläche, begibt sich in die Fersensitzstellung («Seiza»), verneigt sich zum Sensei/Sempai («Ritsu Rei») und wartet auf ein Zeichen des Lehrers. Sollte die Meditation bereits begonnen haben, ist es angebracht leise zu warten bis diese zu Ende ist.
  27. Das Aufsuchen der Toilette während dem Training ist nur nach Genehmigung durch den Sensei/Sempai gestattet.Vor jedem Verlassen und Wiederbetreten der Übungsfläche verbeugt man sich («Ritsu Rei»).
  28. Essen und Trinken sind während dem Training grundsätzlich nicht erlaubt, der Sensei/Sempai aber kann während den Pausen das Trinken gestatten.
  29. Wird man vom Sensei/Sempai gerufen, verbeugt man sich («Ritsu Rei») zum Sensei/Sempai und antwortet mit «Sensei» oder «Sempai».
  30. Es versteht sich von selbst, dass auf körperliche Hygiene und einen sauberen Gi zu achten ist. Die Finger- und Zehennägel sind kurz geschnitten zu halten. Jeglicher Schmuck ist abzunehmen um Verletzungen bei Partnerübungen zu vermeiden. Ohrringe, Piercings etc. sind herauszunehmen bzw. sicher abzukleben.
  31. Löst sich der Gürtel oder muss man Kleidung/Schütze in Ordnung bringen, verbeugt man sich («Ritsu Rei») zum Partner bzw. zur Trainingsfläche und wendet sich ab. Danach wartet man in «Seiza» auf ein Signal wieder am Training teilnehmen zu dürfen.
  32. Am Ende des Trainings wird die «Seiza»-Prozedur wie oben beschrieben wiederholt, wobei während der Meditationsphase «Mokusō» man das Üben des Karate-dō hinter sich lässt und sich dem Weltlichen wieder öffnet.
  33. Das Erscheinungsbild eines Dōjō spiegelt die Qualität der Übungen wider, die in ihm betrieben werden. Deshalb gehört das Reinigen des Dōjōs («Soji») nach alter Tradition zur Budō-Etikette. Es stammt aus dem Zen, in dem die körperliche Arbeit eine Übung zur rechten inneren Haltung war. Dabei war es wichtig, selbst kleine alltägliche Pflichten mit grosser Aufmerksamkeit zu verrichten. Es ist eine Übung der Achtung und des Respekts und als solche keine Arbeit, sondern eine geistige Disziplin.
  34. Beim Verlassen der Übungsfläche verbeugt man sich («Ritsu Rei») an deren Rand wieder mit «Ossu» und begibt sich in den Umkleideraum.
  35. Beim Verlassen des Dōjō verbeugt man sich («Ritsu Rei») wiederum in Richtung Shōmen mit «Ossu».


Dōjō-Kun

Dōjō-Kun von Anko Azato


Anko Azato verfasste das «Dōjō-Kun» – die Verhaltensregeln– die an sich die Seele des Karate-dō verkörpern und folgende fünf Regeln umfassen:

  1. Hitotsu! Jin kaku kansei ni tsutomeru koto!
    «Eins ist! Bemühe Dich stets Deinen Charakter zu vervollkommnen!»
    Diese Regel bezieht sich auf das Verhältnis des Menschen zu sich selbst.
  2. Hitotsu! Makoto no michi o mamoru koto!
    «Eins ist! Bewahre den Weg der Aufrichtigkeit und Wahrheit!»
    Diese Regel bezieht sich auf das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt.
  3. Hitotsu! Doryoku no seishin o yashinau koto!
    «Eins ist! Entfalte den Geist der Bemühung! (Übe mit Ausdauer, damit Du Deine Ziele erreichst!)»
    Diese Regel bezieht sich auf die Verwirklichung des Menschen in seinen persönlichen Lebenszielen.
  4. Hitotsu! Regi o omunzuru koto!
    «Eins ist! Ehre die Prinzipien der Etikette! (Sei höflich, freundlich und anständig!)»
    Diese Regel bezieht sich auf die Verhaltensformen die ein Mensch beachten sollte, wenn er von seiner Umwelt verstanden und akzeptiert werden will.
  5. Hitotsu! Kekki no yû o imashimuro koto!
    «Eins ist! Hüte Dich vor ungestümem Übermut und übertriebener Leidenschaft! (Verzichte auf Gewalt!)»
    Diese Regel bezieht sich auf die innere Haltung des Menschen zu konfliktfreiem, gewaltlosem, pazifistischem Verhalten.

Das «Dōjō-Kun» kann hier oder unter Download heruntergeladen werden.

Dōjō-Kun von Gichin Funakoshi


Gichin Funakoshi ergänzte das «Dōjō-Kun» seines Lehrers Anko Azato durch zwanzig eigene Grundsätze:

  1. Karate-dō wa rei ni hajimari, rei ni owaru koto o wasuruna! «Karate-dō beginnt und endet mit Respekt!»
  2. Karate ni sente nashi! «Karate kennt keinen Angriff!» Dieser Grundsatz wird auch dadurch versinnbildlicht, dass jede Kata mit einer Verteidigungstechnik beginnt.
  3. Karate wa gi no tasuke! «Karate unterstützt die Gerechtigkeit!»
  4. Mazu jiko wo shire, shikoshite tao wa shire! «Erkenne dich selbst zuerst, und erst dann andere!»
  5. Gijutsu yoi shinjutsu! «Intuition ist wichtiger als reine Technik!»
  6. Kokoro wa hanatan koto wo yosu! «Lass deinen Geist gehen, indem du ihn befreist!»
  7. Wazawai wa getai ni shozu! «Unglück geschieht stets aus Nachlässigkeit!»
  8. Dōjōs no mino karate to omou na! «Denke nicht, dass Karate nur im Dōjō stattfindet!»
  9. Karate no shugyo wa issho de aru! «Die Ausübung des Karate ist eine Lebensaufgabe ohne Begrenzung!»
  10. Arai-yuru mono wo Karate-Ka seyo, soko ni myomi ari! «Verbinde alles was du tust mit Karate, dann wirst du Myo (die geistige Kraft die einem jeden den Zauber, die Mystik und das Wunderschöne des Lebens offenbart) finden!»
  11. Karate wa yu no goto shi taezu netsudo wo ataezareba moto no mizu ni kaeru! «Wahres Karate ist wie heisses Wasser, das abkühlt, wenn Du es nicht beständig wärmst!»
  12. Katsu kangae wa motsu na makenu kangae wa hitsuyo! «Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie Du nicht verlierst!»
  13. Tekki ni yotte tenka seyo! «Verändere deine Verteidigung deinem Feind gegenüber!»
  14. Tattakai wa kyo-jitsu no soju ikan ni ari! «Ein Kampf verläuft immer so, wie du Kyo (Körper und Geist ungeschützt) und Jitsu (Körper und Geist geschützt) einsetzt!»
  15. Hito no te ashi wo ken to omoe! «Stelle Dir vor, Deine Hände und Deine Füsse seien Waffen!»
  16. Danshi mon wo izureba hyakuman no tekki ari! «Wenn du dein Zuhause verlässt, machst du dir viele Feinde; ein solches Verhalten bringt dir Ärger ein!»
  17. Kamae wa shoshinsha ni ato wa shizentai! «Anfänger müssen alle Stellungen meistern bevor sie sie beurteilen; nur so können sie eins mit ihnen werden!»
  18. Kata wa tadashiku jissen wa betsu mono! « Kata muss korrekt und ohne Änderungen geübt werden, dies wirkt sich auch im Kampf aus!»
  19. Chikara no kyojaku; Karada no shinshuku; Waza no kankyo wo wasaruna! «Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell – alles verbunden mit der richtigen Atmung!»
  20. Tsune ni shinen kufu seyo! «Denke immer an Kufu (die Regeln), lebe und befolge sie jeden Tag!»